Man nehme folgende „frische“ aber auch „ gereifte“ Zutaten aus dem BG/BRG/BORG Kapfenberg:
27 motivierte Burschen und Mädchen von der 3. bis in die 8. Klasse, ein selbstgewähltes Stück, eine wunderbare Regisseurin, Corinna Harrer, MA (Absolventin unserer Schule) , einen über alle Maßen kompetenten Ton- und Lichttechniker, Andreas Kapfer (Absolvent unserer Schule), einen Malwettbewerb für das Plakat, Unterstützung aus der Schule, von Eltern, der Stadtgemeinde, von Sponsoren, von ehemaligen Slonisgarde-Mitgliedern u. v. m. und mische das alles sorgfältig zusammen, lasse es einige Monate reifen und serviere diese Komposition auf der Bühne im Spiel!Raum!
Dieses Gericht war „Alice m Wunderland“ – die diesjährige Theaterproduktion der „Slonisgarde“, die auf allen Ebenen Professionalität, Originalität, Kreativität, Teamgeist, Spaß am Spielen und letztendlich auch soziales Engagement aufzubieten hatte und zum Publikumsmagnet kurz vor den Semesterferien wurde.
Die Nachbetrachtung nach einer gelungenen Aufführung ist natürlich ein weiterer Genuss. Auch wenn Lewis Carolls Geschichten dank einiger Verfilmungen vielen Zuschauer/innen ein Begriff sind, hat die Theatergruppe eine ganz individuelle Inszenierung auf die Beine gestellt. Die drei „Alicen“, dargestellt von Sarah Lang (8a), Daniela Oswald (8a) und Beate Schöttner (8a), waren kein Kunstgriff, um allen Maturant/innen im letzten Schuljahr noch eine Rolle zu verschaffen, sondern beinhalteten eine interessante Interpretation der Hauptfigur, die zwischen Kindsein, Folgsamkeit und Erwachsenwerden hin- und hergerissen wird und unter dem Wechsel ihrer Größe im Wunderland leidet. Beeindruckend das perfekte Zusammenspiel der drei Klassenkolleginnen und Freundinnen und beachtenswert, mit welchem Feingefühl und Respekt die Großen die Führung der Gruppe übernommen und ihr Wissen weitergegeben haben.
Als weißes Kaninchen trat Nina Hammer (8a) im zweiten und letzten Jahr ihrer „Theaterkarriere“ auf und brachte Schwung und Spannung auf die Bühne.
Ferdinand Pop (8c) hat als Raupe zwar nicht die seiner realen Größe entsprechende Rolle bekommen, seine Interpretation und Darstellung dieses belehrenden, Gedichte rezitierenden und philosophierenden Tieres, das dann doch Angst vor Mäusen zeigt, geht auf jeden Fall in die Theatergeschichte der Schule ein. Die Raupe war aber auch die Krönung von Ferdis schulischer Theaterkarriere, sein umsichtiges und richtungsorientiertes Lotsen und Steuern der Mitschüler/innen wird uns allen sehr fehlen.
Ja – und der Hutmacher – Werbefigur auf dem preisgekrönten Plakat von Amalia Grigorie (8c) – wurde mit Bravour und zeitweise halsbrecherischen Darbietungen von Felix Matauschek (8c) mit einem eigens von Mag. Christine Rohr, unserer professionellen Hutmacherin und BE-Lehrerin, kreierten Hut phantastisch dargestellt.
Die reale Welt verkörperten mit vielen Déjà-vus aus dem Familien- und Schulleben Stephanie Eschbach (5a) als umsichtige Mutter, Katharina Rock (5a) als besorgte und hilfsbereite Schwester Dorothy, Boglarka Rakos (5b) als verärgerte und unsensible Lehrerin und Sebastian Leichtfried (3b) als pragmatischer und stoischer Mathematiklehrer (im Wunderland als verängstigter Flamingo).
Im Wunderland tummelten sich Burschen und Mädchen aus den 3. und 4. Klassen, wobei jede einzelne Tier- und Phantasiefigur originell gekleidet ihren Part souverän spielte.
Miriam Gallobitsch (4e) und Johanna Garger (4e) als Verwirrung stiftende und Roller fahrende Figuren Dideldum und Dideldei, Victoria Lenes (4c) als gelangweilte Haselmaus mit einer ganz besonderen Essphilosphie, Mirjam Heigl (4e) als kongeniale Partnerin des Hutmachers als Schnapphase, Victoria Gsodam (4e) als juristisch gebildeter Fisch, Viola Jonke (3b), Hannah Malburg (4b), Marija Marinkovic (4c), Martina Pieber (4e), Lena Prager (4e) und Sara Sonnberger (4e) als eitle Blumen, überhebliche Störche, Soldaten und dumme Geschworene. Und Mona Reicher (4c), die in ihrer Rolle als wortkarge aber superschlaue Grinsekatze beeindruckend ihr Talent zeigte.
Leo Freund (3b), der in der Rolle als Goggelmoggel seine sportlich gestählte Figur unter einem Eikostüm verstecken musste und waghalsig die dreißig Jahre alte Leiter aus dem schuleigenen Putzkammerl erklomm, wurde mit seinem „vongolischen“ Text (Autor Alexander Ecker, ehemaliges Slonisgardemitglied) zum absoluten Publikumsliebling.
Schrill, autoritär und äußerst authentisch (wer weiß, was sie in ihrem früheren Leben war??) schwang Magdalena Weiss (4c) als Herzkönigin im Spielkartenreich gemeinsam mit Lorenz Andrieu (3d) als dümmlicher Herzkönig das Zepter und ließ ihren Scharfrichter, furchterregend und äußerst sportlich gespielt von Albert Formanek (3b), einen „Kopf ab-Marathon“ laufen. Joshua Schriebl (3b) schlüpfte gekonnt in die Rolle des Herzbuben und bezauberte im ersten Jahr seiner Slonisgarde-Mitgliedschaft viele Herzen auf der Bühne und im Publikum.
Ja – es gäbe da noch viel zu erzählen und Wehmut schwingt mit, denn die diesjährige Aufführung war wieder mit einem endgültigen Abschied von unseren Maturant/innen verbunden. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die wunderbaren Jahre und die gemeinsame Freude am Spielen. Die nun ziemlich verjüngte Slonisgarde wünscht Beate, Dany, Ferdi, Felix, Nina und Sarah viel Erfolg für die bevorstehende Matura und wir alle hoffen, dass wir euch bei unserer nächsten Produktion (vielleicht schon im September 2018) im Spiel!Raum begrüßen können!
Und – damit die Aufführung für immer in unseren Köpfen bleibt – gibt es wunderbare Fotos, die Frau Mag. Madeleine Lenger während der Aufführungen gemacht hat – und die am Ende des Textes zu sehen sind.
Wir bedanken uns herzlichst bei unserem Publikum – der Applaus klingt noch in unseren Ohren und gibt uns Kraft und Freude, eine neue Produktion vorzubereiten!
Ein herzlicher Dank an unsere großzügigen Förderer und Sponsoren:
Unsere Theaterproduktion kann auf ein traditionsreiches Netzwerk aufbauen.
Ein riesengroßes Dankeschön stellvertretend für alle HelferInnen vor der Aufführung, während der Aufführung, hinter der Bühne, beim Buffet ergeht an:
Mag. Dr. Daniela Kaufmann, Mag. Gabriele Kaltenegger, Mag. Christine Rohr, Mag. Lisa Marx, Mag. Angelika Donnerer, Mag. Gertrude Gmeinbauer, Mag. Sabrina Berger, Mag. Johannes Tunner, Corinna Harrer, MA, Andreas Kapfer, Mag. Madeleine Lenger, Elisabeth Peiner, Mag. Laura Ropin, Anna Weghofer, SchülerInnen der 6a, 6c, 8a und an Andreas Weißenbacher und dem Schulwarteteam!
Die Slonisgarde ist Mitglied von LAUT!
Der Reingewinn der Veranstaltung kommt der Theatergruppe für die Weiterbildung und dem Sozialfonds des BG/BRG/BORG Kapfenberg „Mission Possible“ zugute.
Text: Mag. Sabrina Gamperl, Mag Sonja Sloniowski (Leiterinnen der Theatergruppe)
Fotos: Mag. Madeleine Lenger
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