„F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig“

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Am 21. November 2024 besuchten die Schülerinnen und Schüler der 7AC das Grazer Schauspielhaus, um sich das Figurentheater „F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig“ anzusehen.

Dieses Stück basiert auf der wahren und bewegenden Geschichte eines Mannes, der in Wien aufgewachsen ist, in der Zeit des Nationalsozialismus als „erbbiologisch und sozial“ minderwertig eingestuft wird und in einer Krankenanstalt – Am Spiegelgrund -, in der Euthanasiemorde durchgeführt werden, landet. Ihm gelingt die Flucht, doch 30 Jahre später trifft er auf seinen Peiniger, den Arzt, Psychiater und Gerichtsgutachter Heinrich Gross, der sich im Nachkriegsösterreich einen guten Ruf erarbeiten hat können. Aufgrund von Zawrels Bemühungen kommt es zum Gerichtsverfahren – doch es ist zu spät. Heinrich Gross stirbt – an Demenz erkrankt – als freier Mann.

Das Stück von Nikolaus Habjan, das 2012 den Nestroypreis erhalten hat, beeindruckt von der ersten Minute an und lässt das Publikum sprachlos zurück. Es schafft, was – in einer Zeit wie dieser – besonders wichtig ist: die Jugend, die laut Zawrel „leiwand“ ist, abzuholen, sie wachzurütteln und ihr zu zeigen, dass „Nie wieder!“ ein zentraler Auftrag an alle ist – damit sich Gräueltaten wie jene zur Zeit des Nationalsozialismus nicht wiederholen.

Schülerstimmen:

„Ein wichtiger Beitrag ist, dass Theater, wie das von Nikolaus Habjan, die Vergangenheit in eine Form bringt, die berührt und zum Nachdenken anregt. Solche Darstellungen erinnern uns daran, dass das, was geschehen ist, nie vergessen werden darf. Zudem wird durch Kunst und Bildung die Verantwortung an zukünftige Generationen weitergegeben, damit sich Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Das Theater kann eine Plattform bieten und dazu beitragen, dass Erinnerung lebendig bleibt, denn Erinnerung ist der Schlüssel, um ein „Nie wieder!“ in die Tat umzusetzen.“ (Theresa)

„Ich denke, dass Zawrel ein großes Vertrauen in die Jugend zum Ausdruck bringt. Vertrauen, das Hand in Hand mit Verantwortung geht. Wir, als junge Generation, sind dafür verantwortlich, dass sich Gräueltaten, wie sie an Zawrel und Millionen anderen Menschen verbrochen wurden, nicht wiederholen.“ (Mia)

„Zeitzeugen sterben, ihre Geschichte darf es nicht.“ (Mia)

„Niemand von uns ist schuld daran, was während der NS-Zeit verbrochen wurde, aber es ist unsere unumgängliche Pflicht, Hass nie wieder den Einzug in die Politik zu gestatten. […] Wir schulden es nicht nur den Opfern der NS-Zeit, wir tragen auch Verantwortung für die zukünftigen Generationen.“ (Mia)

„Erinnerungen sind wohl eines der wichtigsten Dinge, die ein Mensch besitzt. Doch nicht nur die eigenen Erinnerungen sind von Bedeutung, auch die Erinnerungen von Menschen wie Friedrich Zawrel sind von unsagbarem Wert für die Allgemeinheit. Sie helfen uns, Fehler, die andere Generationen gemacht haben, nicht noch einmal zu machen. Sie sind eine Warnung, was passieren kann, wenn gewisse Personen an die Macht kommen. Daher ist es unser aller Auftrag, die Geschichten von Zeitzeugen weiterhin in die Welt zu tragen und ihr Schicksal zu teilen, auch, wenn sie es selbst vielleicht nicht mehr können. Und nicht nur wir, sondern auch das Theater kann mit verschiedensten Stücken dabei helfen, diese Erinnerungen nicht schwinden zu lassen.“ (Jana)

„Gerade jetzt, wo Europa einen großen Rechtsruck erlebt, ist es unglaublich wichtig, Aufklärung zu betreiben, zu warnen und für seine eigenen Rechte und die seiner Mitmenschen einzustehen. Denn die Geschichte kann sich, sie darf sich nicht wiederholen.“ (Jana)

„Mir hat es letztendlich sehr gut gefallen, dass das Stück als Puppentheater aufgeführt wird, da ich finde, dass man dadurch das Gefühl hat, Friedrich Zawrel würde seine Geschichte tatsächlich selbst erzählen.“ (Nicholas)

Beitrag: Mag. Sabrina Moser und SchülerInnen der 7A

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